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Schlagwort: Sinnlichkeit

Wer berührt dich? Appell zu einer neuen Berührungskultur!

Wir leben in einer berührungsarmen Zeit. Das ist zunächst eine bedauerliche Tatsache, und zugleich birgt sie eine große Chance für eine Heilung und Gesundung – allerdings nur, wenn wir sie als Gesellschaft mutig ergreifen. 

Was ist so besorgniserregend an der weit verbreiteten Berührungsarmut?

Dass ein Kind beruhigende Berührungen braucht, um zu überleben, gilt als wissenschaftlich bewiesen. Inzwischen wird klar, dass dies auch für Erwachsene gilt. Die regulative Kraft der Berührung ist gut erforscht: Ob Immunsystem, Muskelspannung, Verdauung, Schmerzempfindlichkeit oder die hormonelle und psychische Stabilität – das einwandfreie Funktionieren dieser Aspekte des menschlichen Lebens hängt von regelmäßigen, sanften Berührungen untereinander ab. Die Empfindung von Sicherheit und Wertschätzung durch Berührung ist eine der stärksten Antworten auf Angst, Anspannung und die ungesunde Überflutung durch Stresshormone.  

Das Bedürfnis nach Verbundenheit mit anderen Menschen wird besonders dann relevant, wenn wir in schwierigen Lebenssituationen landen. Bei Trennungen, Trauerfällen, dem Verlust vom Arbeitsplatz und Krankheiten haben wir ein erhöhtes Bedürfnis nach verbalem und nonverbalem Zuspruch. 

Oft plagt ein noch nicht geheiltes Trauma im Hintergrund – dies ist vor allem durch Anspannung und eine erhöhte Stressbereitschaft des Körpers zu merken. 

Über Einsamkeit und Berührungsarmut

9 Milliarden Menschen, ein kleiner Planet und so viel Einsamkeit …

Man müsste weit ausholen, um die wichtigsten Ursachen von Einsamkeit zu beleuchten. Was jedoch nicht zu leugnen ist: Einsamkeit macht krank und verursacht höhere Kosten als Rauchen, mangelnde Bewegung und Übergewicht zusammen. Unter anderem wegen dieser hohen Kosten beschäftigt sich aktuell die Bundesregierung mit diesem Phänomen. Kürzlich wurde eine 74-seitige Regierungserklärung dazu veröffentlicht. Bedauerlicherweise wurde das Thema Berührung darin nicht ein einziges Mal erwähnt. Für mich ist das ein ernüchterndes Zeugnis dafür, wie körperentfremdet unsere politischen Entscheidungsträger scheinbar sind.  

Wir brauchen eine neue Berührungskultur!

Viele Menschen halten ihren Körper mittlerweile öfter fit mit Sport als in den 80ern. Und auch im Bereich Ernährung wird immer mehr auf gesunde Inhaltsstoffe geachtet. Dass die Haut jedoch nicht nur als Schutz dient, sondern auch als mächtiges Kontaktorgan für uns als soziale Wesen wirkt, braucht noch ein viel größeres Bewusstsein. Wie wohltuend, heilsam und lebensverändernd eine regelmäßige Berührung wirkt, können zum Glück immer mehr Menschen in Deutschland erfahren.

Die neue Berührungskultur wird zum Beispiel bei Tanztreffen (barfuß und ohne Alkohol) wie Biodanza, DanceTribe oder auch dem 5-Rhythmen-Tanz zelebriert. Oder auf Kuschelpartys, die es in immer mehr Städten gibt. Aber überall gilt: Wir gehen achtsam miteinander um. Keiner soll sich überfordern. Es ist alles freiwillig. Niemand muss sein „Nein“ erklären. Die uns allen innewohnende Verletzlichkeit und Verbundenheit ist jene universelle menschliche Ebene, auf der wir uns auch als Fremde begegnen können. Denn das Wichtigste haben wir gemeinsam: Das Bestreben, nicht abgeschnitten zu sein von anderen, sondern immer wieder Nähe zu erfahren, und dies nicht nur mit Worten, sondern auch körperlich.

Tipps für mehr Berührung im Alltag:

Wie setzen wir diese neue Berührungskultur alltäglich um? Ich möchte dir ein paar ganz konkrete Impulse mitgeben, wie du mehr berührst und berührt wirst. Ohne Zwang. Ohne Angst. Aber mit allen Vorteilen, die mit Berührungen untereinander einhergehen.

  • Werde dir deines Bedürfnisses nach Halt und Geborgenheit bewusst und erlaube es dir, seine Erfüllung wichtig zu nehmen.
  • Scanne dein unmittelbares Umfeld nach Menschen, denen du vertraust. Falls du feststellen solltest, dass es diese nicht gibt, solltest aufmerksam werden: Ist dein Umfeld sehr unglücklich gewählt? Oder brauchst du vielleicht Unterstützung von Coach:innen oder Therapeut:innen, um dein Innenleben soweit zu heilen, dass du neu vertrauen kannst?
  • Gibt es Menschen, denen du vertraust? Kannst du niedrigschwellig auf sie zugehen und darum bitten, dir eine Umarmung zu schenken? Zum Beispiel kommst du bei der Arbeit an und sagst zu deiner Lieblingskollegin „Ich fühle mich noch ganz zerknittert von einer unruhigen Nacht. Kannst du mich bitte einen Moment lang in den Arm nehmen?“ Eine solche offene Frage wirkt zunächst ungewohnt, doch diese Scheu kann sich schnell legen.
  • Bemerkst du manchmal in deinem Umfeld Menschen, denen es nicht gut geht? Du könntest auf sie zugehen und zum Beispiel folgendes Angebot machen. „Mensch, tut dein Zahn immer noch weh? Magst du eine kleine Umarmung? Nach sechs Sekunden soll sie schmerzstillend sein!“ oder „Kann es sein, dass du gerad traurig bist? (Antwort abwarten und wenn „ja“) Ich würde dich gerne in den Arm nehmen – magst du?“
  • Bestärkt von der positiven Resonanz auf deine Anfragen und Angebote, könntest du dich auch mal zum Kuscheln verabreden. Du könntest zu einem Freund z. B. sagen: „Ich finde das so wohltuend, wenn wir miteinander reden. Aber ich merke, wie ich auch ein Bedürfnis habe, unsere Freundschaft platonisch körperlich zu leben. Was hältst du davon, wenn wir bei unserem nächsten Treffen, es ausprobieren, 20 Minuten (unerotisch) zu kuscheln, einfach nur so, um den anderen zu spüren und nicht allein zu sein? Ich habe gelesen, dass das sehr gesundsfördernd sein soll!“
  • Probiere eine der o.g. Veranstaltungen aus – grade die Großstädte bieten so einiges. 

Fazit und ein Appell an mehr Berührung

„Wir brauchen vier Umarmungen am Tag, um zu überleben. Wir brauchen acht Umarmungen am Tag, um uns selbst zu versorgen. Wir brauchen zwölf Umarmungen am Tag, um erwachsen zu werden.“ Dieses Zitat stammt von Virginia Satyr – einer der weltweit bekanntesten Familientherapeut:innen.

Wie viele Umarmungen hast du in deiner Kindheit bekommen? Waren es genug? Hast du genug Trost und Zuspruch bekommen? Die eigenen Berührungsbiografie zu sichten und zu reflektieren, inwieweit diese noch heute Einfluss auf den Umfang deines heutigen Bedürfnisses nach Halt und den Umgang damit nehmen kann – das ist meine dringende Empfehlung für mehr Wohlbefinden und ein gutes Miteinander. 

Mit kuscheligen Grüßen,
Alexandra 

Über die Autorin

Alexandra Ueberschär ist Coach und Kuscheltherapeutin. Sie ist die außerdem Gründerin der ersten Kuschelpraxis Deutschlands.

Du willst mehr erfahren?
Zur Autorin bei SENZES
Podcast über Kuscheltherapie mit Alexandra
Stern Artikel über die Wichtigkeit der neuen Berührungskultur
SPIEGEL Artikel über Kuschelparties und die Kuschelpraxis

Was passiert in (d)einem Frauencircle, Caroline?

Ein Frauenkreis oder Frauencircle ist ein Raum der Möglichkeiten. Die Möglichkeit, dich neu zu entdecken: Dich, deine Intuition, deine Gefühle, deine Sinnlichkeit, deine Sexualität. Hier triffst du dich in intimer Runde von bis zu 10 Frauen und tauscht dich geführt über Themen wie Weiblichkeit, die Magie der Berührung, Erotik und Sinnlichkeit aus. Unsere Expertin Caroline Molitoris leitet einen solchen Frauencircle in Hamburg und berichtet aus erster Hand für uns, wie man sich so eine Erfahrung vorstellen kann.

Das Gefühl im Frauencircle

Als Kursleiterin des Frauencircles „Die Kraft des Kreises“ ist es für mich eine unglaublich bereichernde Erfahrung, Frauen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Der Moment, wenn sich die Teilnehmerinnen im Kreis versammeln und ich ihre neugierigen Blicke sehe, erfüllt mich jedes Mal mit Dankbarkeit und Freude. Gemeinsam mit meiner Kollegin Luna führe ich die Frauen einmal im Monat durch verschiedene Themen der Weiblichkeit: Zyklusphasen, Frauenheilkunde, weibliche Sexualität und Sinnlichkeit. Es ist inspirierend zu sehen, wie jede Frau ihre eigene Geschichte und Erfahrungen einbringt und wie wir gemeinsam wachsen und lernen.

Die magische Verbindung

Besonders berührend ist für mich der Moment, wenn wir uns in den offenen Austausch begeben. Die Offenheit und Verletzlichkeit, mit der die Frauen sich zeigen und unterstützen, zeigt mir die immense Kraft, die in der Verbindung zwischen Frauen liegt. Die Breathwork Session am Ende des Abends ist für mich persönlich ein Höhepunkt. Ich spüre die tiefe Verbundenheit mit den Frauen im Raum und fühle mich von ihrer Energie getragen. Es ist ein intensives Erlebnis, das mich tief berührt und mir zeigt, wie wichtig es ist, sich selbst zu erlauben, ganz in seiner Weiblichkeit anzukommen.

Am Ende des Abends fühle ich mich erfüllt und dankbar für die Möglichkeit, Frauen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Der Frauencircle zeigt mir, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu stärken und zu ermutigen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Termin, an dem wir wieder gemeinsam in den Kreis eintauchen können. Wenn auch Du in unseren Kreis eintauchen möchtest, freue ich mich darauf, Dich willkommen zu heißen.

Die Autorin über sich selbst

Caroline Molitoris ist eine kraftvolle und einfühlsame Kursleiterin, die Frauen auf ihrem Weg zu mehr Weiblichkeit und Selbstliebe mit Leidenschaft begleitet. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Luna leitet sie den Frauencircle „Die Kraft des Kreises“, in dem sie Themen wie Zyklusphasen, Frauenheilkunde und weibliche Sexualität liebevoll und unterstützend behandeln. Caroline schafft eine Atmosphäre der Offenheit und Verbundenheit, in der jede Frau sich gesehen und gehört fühlt. Ihre Breathwork Sessions sind intensiv und tiefgreifend, und sie zeigt den Teilnehmerinnen die transformative Kraft, die in der Verbindung zwischen Frauen liegt. Caroline ist zutiefst dankbar für die Möglichkeit, Frauen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen, und freut sich darauf, auch dich in ihren Kreis willkommen zu heißen.


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Bin ich sinnlich?

Hat dich schon mal jemand „sinnlich“ genannt oder dich als „sinnliche Frau“ beschrieben? Oder eben gerade nicht? Was bedeutet Sinnlichkeit überhaupt? Sexy? Offenherzig? Kurvig? Mit dem eigenen Körper verbunden?

Wir von SENZES beschäftigen uns viel und gern mit dem Thema und haben gleich eine Antwort und dann eine Anregung für dich: Deine Sinnlichkeit ist immer deine Sache und dein Gefühl. Punkt! Die Frage ist, willst du mehr, weniger oder mal was anderes? Oder du weißt das noch gar nicht so genau, aber bist neugierig? Dann kommt hier eine Anregung zur Selbsterkundung deiner Sinnlichkeit 👄

Definition von Sinnlichkeit – ein Versuch

Sinnlichkeit ist ein komplexes Konzept, das oft missverstanden oder unterschätzt wird. Aber was bedeutet es eigentlich, sinnlich zu sein? Sinnlichkeit umfasst weit mehr als körperliche Anziehungskraft für andere. Das ist nur ein möglicher Effekt. Im Zentrum stehst du selbst. Sinnlichkeit ist im Wortsinne die Fähigkeit, die Sinne zu nutzen – und zwar um Freude, Genuss und Erfüllung zu erfahren. Es geht darum, sich bewusst mit seiner Umgebung und seinen eigenen Wahrnehmungen und Empfindungen zu verbinden.

Jeder Mensch hat ein eigenes Sinnlichkeitserleben. Was für die eine Person sinnlich ist, muss für eine andere nicht unbedingt dasselbe sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass es kein festes, universelles Konzept gibt. Aber es darf einen Anspruch an ein Gefühl und Erleben geben, den du stellt. Um das zu reflektieren, was du hast und was du willst, braucht es etwas Zeit, Ruhe und vielleicht Inspiration.

Hier sind fünf Fragen, die dir helfen können, deine sinnliche Seite besser kennenzulernen.

Fünf Fragen an deine Sinnlichkeit

  1. Wie verbinde ich mich mit meinen Sinnen? Nehme ich mir bewusst Zeit, um die verschiedenen Sinnesreize um mich herum wahrzunehmen und zu genießen? Möchte ich mehr davon?

  2. Welche Aktivitäten oder Umgebungen lösen bei mir ein Gefühl der Sinnlichkeit aus? Gibt es bestimmte Tätigkeiten, Orte oder Situationen, in denen ich mich besonders lebendig und verbunden mit mir und meiner Umwelt fühle?

  3. Wie fühle ich mich in meinem eigenen Körper? Bin ich in der Lage, meinen Körper zu akzeptieren und zu lieben, unabhängig von äußeren Urteilen oder Standards? Möchte ich etwas am aktuellen Status meiner Selbstliebe ändern?

  4. Welche Rolle spielt Intimität in meinem Leben? Bin ich in der Lage, mich emotional und physisch mit mir selbst und im nächsten Schritt mit anderen Menschen zu verbinden und dabei meine Sinnlichkeit auszudrücken? Fühle ich mich dabei natürlich und erfüllt?

  5. Wie kann ich meine Sinnlichkeit weiterentwickeln? Welche Schritte kann ich unternehmen, um meine Fähigkeit zu stärken, die Freude und Vielfalt meines (Er)Lebens durch meine Sinne zu erfahren?

Nachdem du diese Fragen für dich beantwortet hast, nimm dir einen Moment Zeit, um über deine Erkenntnisse nachzudenken. Wenn du an Punkt fünf noch Ideen brauchst, solltest du natürlich unbedingt mal bei den SENZES Angeboten aus den Kategorien Beratung, Erlebnisse und Weiterentwicklung reinschauen. ☺️

Sinnliches Fazit

Abschließend können wir nur festhalten, dass die Erkundung der eigenen Sinnlichkeit eine bereichernde Reise ist, die zu einem besseren Verständnis über dich selbst führt. Die Beschäftigung damit macht dich automatisch sinnlicher im Sinne der Wahrnehmung. Alles, was darüber hinaus geht, ist dir überlassen.

Sei neugierig, sei offen und erlaube dir, deine Sinnlichkeit in all ihren Facetten zu erkunden. Am Ende des Tages geht es um deine Freude und Erfüllung.


Und hier sind noch drei Lesetipps, wenn du dich weiter mit dem Thema beschäftigen möchtest.

  1. „Sinnlich leben: Wege zur Entfaltung der eigenen Sinnlichkeit“ von Eva-Maria Zurhorst In diesem Buch erforscht Eva-Maria Zurhorst die verschiedenen Aspekte der Sinnlichkeit und gibt praktische Tipps, wie man sie im Alltag kultivieren kann. Von Achtsamkeitsübungen bis hin zu Selbstreflexionen.

  2. „Die Kunst der Sinnlichkeit: Entdecke die Magie deiner Sinne“ von Laura Malina Seiler Dieses Buch bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die eigene Sinnlichkeit zu entdecken und zu entfalten. Laura Malina Seiler kombiniert spirituelle Praktiken mit praktischen Übungen, um Leserinnen dazu zu inspirieren, eine tiefere Verbindung zu ihren Sinnen und ihrem Körper herzustellen.

  3. „Das sinnliche Leben: Wege zur Entfaltung der eigenen Lust“ von Diana Richardson Diana Richardson betont in ihrem Buch die Verbindung zwischen Körper, Geist und Emotionen. Durch ihre einfühlsame Herangehensweise ermutigt sie die Leserinnen, ihre eigene Lust und Sinnlichkeit auf eine natürliche und erfüllende Weise (wieder) zu entdecken.

„Boudoir Fotografie bedeutet ein Tag für dich, für deine Sinnlichkeit.“

Erlebnisbericht zum Boudoir Fotoshooting und Boudoir Fotografie mit Bianca Becker

Evelyn hat uns kürzlich auf einer Veranstaltung erzählt, dass sie durch SENZES auf Boudoir Fotografie und Bianca Becker gestoßen ist, bei der sie dann auch ein Fotoshooting mit Styling gebucht hat. Das hat uns natürlich brennend interessiert! Wir durften sie in einem Interview befragen, wie ihre Erfahrung dabei war.

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Evelyn, 39 Jahre und lebe seit 12 Jahren in Hamburg.
Ich komme aber ursprünglich aus Thüringen.

Du hast Bianca und das Boudoir Fotoshooting Angebot bei SENZES gefunden. Wie genau war das?

Ich habe SENZES durch die Gründerinnen persönlich kennengelernt und war dann auf der Website. Da habe ich ein bisschen gestöbert, was SENZES überhaupt anbietet. Und dann bin ich auf die Fotoshootings gestoßen. Ich wusste erst gar nicht, was Boudoir überhaupt ist, aber ich wusste, dass ich, bevor ich 40 werde, Lust habe, nochmal ein schönes Shooting zu machen. Dann habe ich mir die Anbieterinnen angeschaut und zwei genauer. Bei Bianca hat mich das Profil besonders angesprochen, ihr Stil, sehr liebevoll geschrieben und dass sie auch das Styling anbietet. Das volle Programm, Haare und Make-up sind mit dabei.

Das war für dich ein wichtiger Faktor?

Ja schon. Sonst ist immer unklar, ob du jetzt die Haare selbst hinkriegst. Ich bin auch beim Make-up selbst nicht so der Crack. Es war mir schon wichtig, dass das Gesamtpaket stimmt.

Du hast auch gesagt, ich wollte “nochmal ein Fotoshooting machen”. Hast du sowas schonmal gemacht?

Ja, aber ganz früher. Da war ich noch jung und das hat eine Freundin von mir gemacht. Das waren schöne Fotos, aber nichts Professionelles.

Mir war es auch wichtig, dass eine Frau fotografiert, damit man sich fallen lassen kann. Ich hatte von der Website und vom Erstgespräch schon das Gefühl, dass sie einen ähnlichen Stil hat wie ich. Da habe ich gedacht, dass das zu mir passt.

Du bist also von SENZES aus zunächst auf Biancas Website gegangen?

Ja. Ich habe da ein bisschen gelesen und dann per Mail direkt eine Anfrage geschickt und gesagt, dass ich gern ein Shooting machen möchte. Ich kannte durch die gute Beschreibung den Ablauf und wusste schon, dass erst ein Vorgespräch stattfindet. Wir haben dann recht schnell telefoniert. Das war so 20 Minuten. Sie hat mich gefragt, was ich mir vorstelle und gebeten, Bilder zu schicken, die ich schön finde. Damit sie eine Vorstellung hat, was mir gefällt. Ich habe ihr dafür im Anschluss ein Pinterest Board geteilt. Und dann hat sie noch die Rahmenbedingungen erklärt, dass es eine Buchungsgebühr gibt. Sie war sehr flexibel bei der Terminfindung. Dann haben wir das Shooting Ende des Jahres gemacht.

Mit welcher Erwartungshaltung bist du dann da reingegangen?

Dass es sehr entspannt wird. Wir hatten 4 Stunden. Da habe ich gedacht, dass da keine Hektik aufkommt. Und natürlich, dass schöne Bilder entstehen und sie das Make-up und Haare unterstützt.

Macht das Bianca alles selbst?

Ja, und das fand ich auch gut. Ich hatte Vertrauen, weil sie auch den Background hat. Sie ist ja ausgebildete Make-up Artistin und Hairstylistin.

War der Preis ein Thema?

Den Preis habe ich schon auf ihrer Seite gefunden und das war kein Thema. Ich wollte das gern machen. Preis-Leistung hat auch gestimmt.

Wo bist du dann hingefahren, wo und wie ist das Studio?

Ich bin tatsächlich {von Hamburg} nach Elmshorn gefahren. Mich hat ihr Angebot aber so sehr angesprochen, dass ich den Weg auf mich genommen habe. Ich habe das mit den Öffentlichen erreichen können. Sie hat da ein Studio in einer Art Gewerbegebiet, aber ein kleines eigenes Gebäude, mit einem Ankleideraum mit vielen Optionen, wo man sich aus dem riesigen Kleiderschrank was aussuchen kann. Ich habe das nicht genutzt, aber tolle Auswahl. Dann gibt es einen großen Schminkspiegel, eine Küche usw.. Das Ambiente war schön mit Musik, Latte Macchiato zum Starten und Sekt, wenn man will. Ich hatte nie das Gefühl, sie guckt irgendwie auf die Uhr.

Wie ist jetzt der Ablauf des Fotoshootings genau gewesen?

Wir haben erstmal einen Kaffee und Sektchen getrunken. Dann hat sie mir die Haare und das Make-up gemacht. Danach habe ich mich umgezogen, da hat sie auch geschaut, was ich dabei habe und eine Empfehlung gemacht, womit wir starten können. Dann haben wir immer so Sets gemacht, immer in einem Outfit und dann gewechselt. Zwischendurch mal einen Sekt getrunken. Also ich, sie nicht (lacht).

Sie hatte auch die ganze Zeit ein Tablet dabei, damit man schauen kann, wie es aussieht, sie und auch ich. Ein Set war vor einer Wand, wo man Hintergründe herunterziehen kann, dann auch mal auf dem Bett. Sie hat auch diesen Raum schon von allein schön eingerichtet. Ich habe so ein Shooting vorm Spiegel, also im Spiegel gemacht. Das hatte ich vorher gar nicht vor, aber das hat einfach gepasst.

Wir haben vier unterschiedliche Sets gemacht. Sie hat mich dabei immer sehr gut angeleitet. Wenn man noch nie sowas professionell gemacht hat, weiß man ja gar nicht, wie man sich hält. Man muss sich eher überstrecken, dass es nachher gut aussieht. Sie macht es auch teilweise vor.

Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Die Atmosphäre und ihre Anleitung waren einfach toll. Wir haben uns an den Bildern, die ich vorgeschlagen hatte, entlang gehangelt und hatten dann irgendwann das Gefühl, das passt jetzt. Sie hat auch nochmal gefragt, fehlt dir noch was, was nicht so war und dann waren wir fertig.

Wie ist dann der Prozess nach dem Boudoir Fotoshootings selbst?

Sie hat ein oder zwei Tage später die von ihr vorausgewählten Fotos online geteilt. Die waren noch nicht bearbeitet, wo sie aber initial sagte, die sind alle super. Dann durfte ich davon in meinem gebuchten Paket 15 Stück auswählen. Die hat sie dann bearbeitet und ein in Samt eingebundenes Leporello hergestellt. Das hab ich noch mitgebucht. Dazu hat sie mir auch nochmal Tipps gegeben. Zusätzlich gab es die Ausdrucke in einer Samtbox. Das kam ca. 2 Wochen später. Ich hatte es aber auch nicht eilig. Sie hätte es sonst wahrscheinlich sogar noch schneller gemacht.

Was ist geblieben?

Ich habe die Bilder einigen Freundinnen gezeigt und dann gleich empfohlen, “mach das”. Ich habe noch ein richtig gutes Gefühl mitgenommen. Dieser Tag, das ist Bianca wichtig, das ist ein Tag für dich, für deine Weiblichkeit, für deine Sinnlichkeit, für deine Seele und das ist auch so.

Vielen Dank für das Gespräch.

Du willst mehr zu Biancas Boudoir Fotografie erfahren?
Hier geht’s zu ihrem Angebot >>

Wo ist die Lust? Lustlosigkeit als Wegweiser zu dir

Die Abwesenheit von sexuellem Verlangen ist ein verbreitetes Problem, das oft zu Selbstzweifeln und Frustration führt. Vielleicht kennst du diese Situation, in der du dich fragst, was mit dir nicht stimmt und warum du nicht in der Lage bist, ganz selbstverständlich Lust zu empfinden. Mit diesem Artikel regt unsere Expertin Rachel Sara Kopp dazu an, Lustlosigkeit nicht als Defizit zu sehen, sondern als eine Möglichkeit, dich selbst besser zu verstehen und zu akzeptieren. Sie zeigt verschiedene Wege auf, deine eigenen Bedürfnisse und Vorlieben zu erkunden, um eine gesunde und erfüllende sexuelle Beziehung zu dir selbst und anderen aufzubauen.

Wünschst du dir mehr Lust auf Sex?

Es gibt Phasen im Leben, da bleibt die Lust auf Sex aus. Wenig oder keine Lust auf Sex zu empfinden, ist einer der häufigsten Gründe, warum Menschen eine Sexualberatung aufsuchen. Gerade in einer Partnerschaft kann es zu einer großen Herausforderung werden, wenn der Wunsch nach erotisch-sexuellem Austausch bei den Partner*innen unterschiedlich stark ist. Kennst du diese Situation?

Was stimmt bloß nicht mit mir?

Wenn der Zugang zur eigenen Lust auf und am Sex verschlossen ist, geraten wir leicht ins Zweifeln an uns selber. Wir gehen davon aus, dass wir irgendwas verkehrt machen, dass wir eben einfach „verklemmt“ sind, wünschen uns vielleicht, uns einfach mal locker machen zu können, so wie anderen das ja scheinbar auch gelingt. Manchmal werden wir auch wütend auf unsere*n Partner*in, dem*der unsere Lustlosigkeit zu schaffen macht, fühlen uns von seiner*ihrer Präsenz bedrängt.
Wir schauen missbilligend auf uns selbst und auf unsere*n Liebste*n –
was die Lust auf sexuellen Austausch noch weiter einschränkt.

Ja zu dir selber sagen

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, kann es helfen, einen Schritt zurück zu treten und mit ein wenig Abstand auf dich selber zu schauen. Unterstützen kann dabei zum Beispiel ein somatisches Sexualcoaching. Im vertrauensvollen Gespräch und mit Hilfe von einfachen Körperübungen tasten wir uns behutsam vor zum deinem Ja zu dir selber. Du bist richtig und gut, so, wie du bist – auch und gerade mit deiner Lustlosigkeit.

Lustlosigkeit als Wegweiser

Wie wäre es, wenn du die geringe Lust auf Sex nicht als Mangel, sondern als Wegweiser sehen könntest? Oft gibt es nämlich gute Gründe, warum du wenig Lust hast. Vielleicht ist in deinem Leben einfach gerade viel los, was dich beansprucht – ein Job, in dem du viel leisten musst, kleine Kinder, die deine Aufmerksamkeit brauchen, ungeklärte Konflikte in deiner Beziehung. Dein Körper und deine Psyche arbeiten die ganze Zeit auf Hochtouren. Du gehst vielleicht sogar permanent über deine Grenzen. Da bleibt kaum Raum zum Spüren, Loslassen, Genießen, zum lustvollen Einfach-nur-Sein. Dass vor diesem Hintergrund wenig Lust auf Sex aufkommt, ist kein Fehler in deinem System, sondern eine stimmige Antwort auf eine herausfordernde Lebenssituation.

Welche Art Sex tut mir gut?

Ein weiterer Grund für deine geringe Lust könnte die Art sein, wie du Sex hast. Es gibt eine Vielzahl an Varianten, sich selbst und gegenseitig zu berühren – und es gibt eine Vielzahl von Körperstellen, die Lust empfinden können. Langsam oder schnell, sanft oder kräftig, mit den Fingerspitzen, mit den Handflächen, genital, mit dem ganzen Körper…was sich gut anfühlt, kann von Mensch zu Mensch, von Moment zu Moment variieren.

Hast du dich schon einmal gefragt: Welche Art der Berührung tut mir gut? Und wann und von wem? Wenn du bisher wenig Lust am Sex hast, liegt es vielleicht daran, dass du diesen Fragen noch nicht nachgegangen bist. Auch hier ist deine Lustlosigkeit kein Zeichen dafür, dass mit dir etwas nicht stimmen würde – sondern ein Wegweiser in ein Land, das du vielleicht noch nicht so gut kennen gelernt hast – deinen eigenen Körper.

Der Weg aus der Lustlosigkeit: Inseln der Ruhe schaffen – dem Fühlen Raum geben

Vielleicht hilft es dir, in deinem Alltag Inseln der Ruhe zu schaffen, in denen du Zeit hast, dir selber zu begegnen und genau hinzuspüren: was brauche ich, um mich lustvoll zu fühlen? Du kannst dich deinen Sinnen zuwenden – Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Sehen – alle fünf sind Möglichkeiten, die Lust (auf Sex oder am Spüren) einzuladen und ihr Raum zu geben. Beim somatischen Sexualcoaching lernst du, wie du das konkret anstellst.

Deinen eigenen Körper zu erforschen, herauszufinden, was ihm gut tut und was ihn freut, ist eine weitere Möglichkeit, deiner Lust eine Tür zu öffnen. Auch hierzu erhältst du beim Sexualcoaching Impulse, denen du für dich allein oder gemeinsam mit deiner*m Partner*in nachgehen kannst.

Lass dir bei all dem Zeit und bleibe liebevoll und nachsichtig mit dir – Lust kommt nicht auf Knopfdruck und oft auch nicht über Nacht. Sie streckt ihre Fühler vorsichtig aus und zieht sich auch gerne immer mal wieder ein Stück zurück. Je mehr Geduld du mit dir selber hast, desto leichter wird die Lust sich bei dir heimisch fühlen.

Der andere Weg: Keine Lust auf Sex und zufrieden damit

Zu guter Letzt möchte ich noch anfügen, dass Lust auf und am Sex nichts ist, was da sein muss. Menschen sind unterschiedlich – und es sind unterschiedliche Dinge, die uns gut tun. Lustvoller Sex ist zwar ein wunderschöner Aspekt des Menschseins und kann vielfältige positive Auswirkungen auf unsere seelische und körperliche Gesundheit haben. Nichtsdestotrotz haben nicht alle Menschen gleich viel Freude daran oder überhaupt ein Verlangen danach. Und das darf so sein.

Wenn du also wenig oder keine Lust auf Sex und ein Problem damit hast, kann es sich lohnen, einmal genau hinzuspüren, woher die Schwierigkeiten kommen, die damit verbunden sind. Wenn du in dir keine Sehnsucht nach mehr Lust auf Sex findest – sondern im Gegenteil eine Zufriedenheit mit der Art, wie du im Leben stehst – tendierst du vielleicht ins Spektrum der Asexualität. Dann geht es darum, diese Erkenntnis zu festigen, um von hier aus die Schwierigkeiten im Außen – zum Beispiel in deiner Partnerschaft – zu bearbeiten. Auch hier kann ein somatisches Sexualcoaching hilfreich sein.

Fazit: Lustlosigkeit ist kein Ende, sie kann aber ein Anfang sein.

Die Lust auf Sex kann von vielen Faktoren beeinflusst werden und es ist wichtig zu erkennen, dass geringe Lust keine Abnormalität darstellt. Durch das Eintauchen in die eigene Sinnlichkeit, das Erkennen der individuellen Bedürfnisse und einfach auch Zeit für dich kann sich eine Tür zur Lust öffnen. Ein somatisches Sexualcoaching kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein, um den eigenen Körper und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen.

Was ist Sexocorporel? 

Was macht eigentlich eine Sexualtherapeutin, die auf Basis von Sexocorporel berät? Der Begriff und das Konzept haben in der Welt der sexuellen Gesundheit schon einige Verbreitung gefunden. Ein guter Grund ein bisschen in die Tiefe zu gehen. Wir haben Kathy Mussäus – ausgebildete Sexologin und systemische Sexualtherapeutin mit Fokus auf Sexocorporel – gebeten eine Einführung zu geben und ihre Herangehensweise und Erfahrung zu teilen. Das ist ihr Beitrag:

Die Grundlagen von Sexocorporel

Sexocorporel ist ein sexualtherapeutisches Model, das von dem Kanadier Jean-Yves Desjardins (1931-2011) ab den 60er Jahren entwickelt wurde. Das Model des Sexocorporel basiert auf verschiedenen Annahmen, wie beispielsweise, dass Sex erlernt ist und nicht in unserem biologischen „Skript“ verankert. Viele kennen den Spruch: „Sex ist die natürlichste Sache der Welt!“. Das vermittelt uns (falsch!), dass Sexualität etwas ist, was entweder funktioniert oder eben nicht.

Die gute Nachricht ist, dass wir Sexualität zu jedem Zeitpunkt in unserem Leben entwickeln und erweitern können. Vergleichbar mit einem Instrument, welches wir spielen möchten. In diesem Fall ist der Körper unser Instrument, welches wir erforschen und lernen, dieses bei der Sexualität einzusetzen. 

Der Zugang zum Körper

Eine weitere Annahme des Sexocorporel ist die Körper-Hirn Einheit. Was bedeutet das genau? Wenn wir negative Gedanken haben, werden wir keine positiven Emotionen erhalten und umgekehrt. Wenn wir beispielsweise Gedanken haben, die in uns Wut auslösen, wirkt sich das auch auf unser Körpererleben aus. Menschen, die wütend sind, kann man oft bereits an einer gewissen Mimik oder auch Körperhaltung erkennen. Wir benötigen manchmal keine Sprache dazu. Ähnlich ist es auch bei Freude, die sich durch eine positive Mimik im Gesicht widerspiegelt. Mit diesen menschlichen Fähigkeit, etwas über den Körper auszudrücken, nutzen wir im Sexocorporel. Wir beeinflussen unser Erleben über unseren Körper, die Gedanken und Emotionen. 

Meine Wissensbasis für Sexocorporel

Als Therapeutin erfahre ich in den ersten Sitzungen, mit welchem Anliegen eine Person zu mir kommt. Mich interessiert, was die Person gerne in der Sexualität erleben möchte bzw. wo gerade eine (ungewollte) Grenze in der Sexualität wahrgenommen wird. Dann erstelle ich eine Evaluation, eine Bestandsaufnahme. Dabei lasse ich mir oft den Sexualisierungsprozess erklären. Beispielsweise wie die ersten Erfahrungen mit der Sexualität waren – sowohl in der Paarsexualität, aber auch im Solosex. Wie hat die Person es geschafft, sich für das eigene Genital zu sensibilisieren? Was interessiert die Person an Sexualität? Weiss die Person, was ihn/sie erregt oder wie die Person die Erregung steigert? Das sind immer sehr persönliche Erlebnisse und Erfahrungen. Aufgrund der Rückmeldungen ordne ich ein, welche Ressourcen die Person bezüglich der eigenen Sexualität mitbringt. Oftmals machen sich die Menschen keine Gedanken darüber und entsprechend sind sie oft erstaunt, was sie bereits erlernt und erfahren haben. Und genau darum geht es im Modell des Sexocorporel. 

Der Beratungsprozess

Ich schaue mit dem Wissen über diese Ressourcen auf die Person und zeige den Klient*innen, welche Fähigkeiten bereits entwickelt sind. Es ist erfahrungsgemäß einfacher, etwas mit vorhandenen Fähigkeiten zu erlernen, als wenn ich etwas ohne Grundlage entwickeln möchte. Ein wichtiger Aspekt ist aber auch die Motivation. Wofür möchte ich überhaupt meine Sexualität weiterentwickeln? Weil es dazu gehört oder weil mein/e Partner*in sich das wünscht? Was kann ich als Person davon haben, die eigene Sexualität zu erleben? 

Es ist natürlich ein Prozess, der sich langsam entfaltet, doch jeder kleine Schritt ist ein Weg zur selbstbestimmten Sexualität. Die Neugierde und die kleinen Fortschritte helfen uns auf dem Weg zu bleiben und uns zu entwickeln.

Es lohnt sich! 

Mein Weg zum Tantra

Eine Frage, die mir sehr häufig gestellt wird, ist, wie ich selbst zum Tantra gekommen bin. Für mich scheint es im Rückblick wie Bestimmung, denn durch Tantra durfte (und darf ich weiterhin) ich meine Werte, mein emotionales Empfinden und meine Art, Beziehungen zu leben, in Versöhnung bringen und mich im Einklang mit allem erfahren.

Mein erster Kontakt mit der Tantramassage

Als ich zum ersten Mal mit der Tantramassage in Kontakt kam, war das aus dem Wunsch heraus, in meine langjährige Beziehung etwas neuen sexuellen Wind zu bringen. Ich schenkte meiner Partner*in eine Paarmassage. Die Massage fand im Tarisha statt, der Massagepraxis, in der später selbst massieren würde.

Wir kamen beide zu dieser Massage mit einer Erwartung von Entspannung, sexuellem Prickeln und dem Wunsch, gemeinsam nebeneinander eine neue Erfahrung machen zu dürfen. Diese Erwartung wurde erfüllt, wir hatten beide jeweils eine gute Massageerfahrung. Ich erfuhr in meiner Massage eine Tiefe und Ruhe, die mich sehr beeindruckte, ein Angenommensein, das ich in dieser Form zuvor noch nicht erlebt hatte.

Anschließend tauschten wir uns aus und verbuchten die Massageerfahrung als ein sehr schönes, besonderes Erlebnis. Meine Partner*in schenkte mir ein Buch zu Tantra, das ich aber lange nur im Regal stehen hatte, aber nicht las. Dann verschwand Tantra erstmal wieder aus meinem Blick. Wirklich gepackt hat mich Tantra erst später.

Selbstwirksamkeit wiederentdecken

Ausschlaggebend dafür war eine Veränderung in unserer Partnerschaft. In mir – und auch meiner Partner*in – erwachte der Wunsch nach Verbindung mit weiteren Menschen. Wir begannen uns mit Polyamorie zu beschäftigen und luden sie in unser Leben ein. Bald schon traf meine Partner*in eine Person, in die sie sich verliebte. Ich hatte mir das gewünscht. Und doch war das reale polyamore Leben für mich eine große Herausforderung. 

Alte Muster, die ich noch nicht aufgearbeitet hatte, ein geringes Selbstwertgefühl und große Verlustangst brachen mit Wucht über mich herein. Mein Wunsch, Mitfreude empfinden zu können und in einem happy Polykül* Freiheit, Liebe, Verbundenheit und Autonomie gleichzeitig zu leben, war zunächst kaum mit meinem emotionalen Empfinden in Einklang zu bringen.

Und in diesem Moment kam Tantra wieder in mein Leben. Meine Partner*in hatte ein Date. Ich tigerte durch unsere Wohnung und versuchte, mich in Gönnenkönnen und Liebe hineinzuleveln, empfand aber nur Angst und Haltlosigkeit. Und dann erinnerte ich mich an das Buch (Urban Tantra von Barbara Carellas) in meinem Regal und begann zu lesen. Kurz: An diesem Abend gelang es mir, mich aus meiner Angst herauszuatmen, meine Energie zu verändern und mit Feueratem meine Angst in Erregung und letztlich in einen sehr empowernden Orgasmus zu transformieren. Diese erste Erfahrung mit Energielenken war für mich ein Tor hin zu mehr Selbstwirksamkeit.

*Als Polyküle werden Geflechte von Liebesbeziehungen bezeichnet, die sich meist mit polyamoren Menschen ergeben können und über eine Paarbeziehung hinausgehen.

Schattenarbeit über Tantra

Danach war (und ist) es weiterhin nicht einfach, mit meinen Gefühlen und Mustern zu sein. Doch ich nahm die Verantwortung dafür immer mehr für mich an und nutzte tantrische Übungen, um mich Schritt für Schritt mehr mit mir selbst zu verbinden. Auch die Beziehung zu meiner Partner*in profitierte davon: Es wurde leichter, meine Werte tatsächlich zu leben und andere Menschen in Verbindung mit uns mittanzen zu lassen.

Die Kombination aus der Öffnung für die Polyamorie, das mich Öffnen für den tantrischen Weg ermöglichten mir, meine Hausaufgaben zu machen und mich dem zuzuwenden, was in meiner Psyche integriert und gesehen werden wollte. Sie öffnete mir die Augen und gab mir die Ressourcen, in Schattenarbeit zu gehen und mich in verschiedene therapeutische Räume zu begeben.

Mein weiterer Weg

Die Begeisterung über die Wirksamkeit des Feueratems und die Erinnerung an die Tantramassage, die ich empfangen durfte, ließ mich bald auf die Suche nach Workshops oder Seminaren gehen, auf denen ich mehr würde lernen können. Dabei ließ ich mich ganz von meiner Intuition treiben und meldete mich schließlich für das erste Modul einer Tantramassageausbildung (bei TantraConnection) an. 

Diese Ausbildung stellte mein Leben weiter auf den Kopf. Ich entschied mich in ihrem Verlauf, meinen Berufsweg als Lehrerin nicht mehr weiter zu verfolgen und begann in einer Tantramassagepraxis zu massieren. Es folgten weitere Ausbildungen, meine Selbstständigkeit mit DiscoverYourself und auch eine vertiefte, persönliche, tantrische Praxis.

Die Tantramassage ist für mich weiterhin der Ort, an dem ich Tantra am ausführlichsten praktiziere. Doch Tantra ist mehr als die Massage und durchdringt heute mein ganzes Leben.

Die Autorin über sich selbst

Ich bin Ulrike Görz.

Meine Sexualität zu erforschen hat mich mit mir verbunden, viel in mir versöhnt, mein Körpergefühl verändert und mich friedlicher mit meiner Körperin, meinem Sein werden lassen.

Folge deiner Lust: So gelingt Sinnlichkeit im Alltag

Um Erotik und Sex lustvoll zu erleben, ist es hilfreich, ein gutes Bewusstsein für den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse zu entwickeln. Raus aus dem Kopf, rein in den Körper. Sinnlichkeit ist dabei eine Art Vorspiel mit sich selbst. Eine Aufforderung zum glücklich sein. Im Folgenden möchte ich eine Anregung geben, wie die Sinnlichkeit (wieder) in deinen Alltag kommt.

Die Grundlagen

Sinnlichkeit braucht Zeit und Raum zur Entfaltung. Entspannung, Muße, laissez faire und eine hedonistische Einstellung zum Leben sind eine gute Richtung.

„Der Begriff Hedonismus stammt von dem altgriechischen Wort „hēdoné“ ab, was soviel wie Genuss, Freude oder auch Lust bedeutet. Allgemein ist damit eine Lebenseinstellung gemeint, die auf Glück, Genuss und die Freude des Augenblicks abzielt.“ Her mit dem schönen Leben! Ruft die Hedonistin.

In unserem Alltag sind die Räume für eine solche Lebenseinstellung manchmal nicht gut integriert: Arbeit, Kinder, Verpflichtungen usw.. Trotzdem sind sie herstellbar und erweiterbar, wenn der Alltag mit weniger „ich muss“ und „ich sollte“ gestaltet und erlebt wird. 

Mehr Sinnlichkeit im Alltag: So gehst du es ganz praktisch an

1. Lerne deinen Wünschen und Gefühlen zu folgen
  • Plane ungeplante Zeit ein. 
  • Halte immer mal wieder inne und frage dich: Worauf habe ich jetzt gerade Lust? 
  • Nimm dir Zeit für dich alleine, selbst wenn du dafür früher aufstehen musst. 
  • Lerne Nein zu sagen, wenn du ein Nein spürst. 
  • Lerne Ja zu sagen, zu allem, was dir guttut. 
  • Steh für dein Recht, dich glücklich fühlen zu dürfen. 
  • Folge deiner Lust.

Probiere aus, was dich auf der Suche nach dem, was dir guttut, unterstützt. Für manche ist es Stille und Meditation, für andere ist es Bewegung, für wieder andere aus dem Fenster gucken und sich Tagträumen hingeben oder Tagebuch schreiben. Genauso gut kann es Kunst oder Musik sein. Für alle Formen gilt: Experimentiere damit und vergiss deinen Ehrgeiz. 

Langsamkeit oder Entschleunigung sind dabei immer wichtig. Stress vermeiden und stattdessen freie Zeit schaffen, um den eigenen Körper zu fragen: Hey, was würde dir gerade guttun? Vielleicht unterstützt es dich, dich einfach mal auf die Erde zu legen, um deinen Körper gut zu spüren. Ein paar Minuten deinem Atem lauschen und ihn einfach nur wahrnehmen. Du musst nichts tun.

2. Höre in dich hinein und spüre deine Bedürfnisse

Es gibt Nichts zu tun. Ist das nicht ein wunderbarer Satz? Lass ihn dir auf der Zunge zergehen, genieße diesen Moment, selbst wenn er begrenzt ist. Dehne ihn aus, wenn es dir möglich ist. Vor allem: Koste ihn aus. Schmecke ihn. Lass ihn in deinem Körper ankommen und nimm in dort wahr. In welchem Körperteil spürst du diesen Satz? Entstehen Impulse? Folge ihnen. Und streiche möglichst viel von der innerlichen To-do-Liste.

Morgen ist auch noch ein Tag. Ein Tag, an dem du entscheiden kannst, was du tun möchtest. Ein Tag, den du vielleicht mit einer Zeit ganz für dich alleine beginnen möchtest. Einen Tee auf dem Sofa trinken. In aller Ruhe duschen und die Berührungen deiner Hände auf deinem Körper wahrnehmen. Deine Lieblingsmusik auflegen. Vielleicht sogar dazu tanzen. Wonach ist dir gerade? Die Kleidung für den Tag auswählen. Was möchte ich heute auf der Haut spüren? Welcher Stoff fühlt sich gut an? Welche Hose sitzt bequem und welches Oberteil ziehe ich eigentlich viel zu selten an, obwohl ich es so liebe? Habe ich Lust auf Frühstück? Und wenn ja – worauf?

3. Sei neugierig und erforsche deine innere Stimme

Nimm deine Routinen unter die Lupe und hinterfrage sie. Warum mache ich das eigentlich so? Was davon hat mit meinen Bedürfnissen zu tun? Bedürfnisse zu erspüren ist eine Art Feldforschung, die den ganzen Tag parallel, zu dem was du tust, stattfinden kann und zu deiner Sinnlichkeit im Alltag beiträgt. Immer, wenn du ein Bedürfnis entdeckst: Freu dich darüber! Denn das bist du. Du in Reinform. Ohne Wenn und Aber.

Wenn du deiner eigenen Stimme lauschst und deine eigenen Prioritäten setzt, wirst du mehr und mehr Sinnlichkeit, Glück und Zufriedenheit im Alltag erleben. Du hast die Wahl.

Herzliche Grüße von Sandra Kaiser
konsens.hamburg