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Autor: Susanne

Was passiert bei einem Tantraseminar, Regina?

Tantra ist für viele komplettes Neuland. So wie leider auch für etliche Frauen, ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Tantra ist das richtige Umfeld, um diese Herausforderungen zu überwinden. Im folgenden Beitrag berichtet Expertin Regina Heckert von ihrem jüngsten Tantraseminar mit über 50 Teilnehmenden – Männern wie Frauen – jedoch mit Fokus auf die weiblichen Bedürfnisse.

Bericht der Tantraseminar Leiterin Regina

Gerade komme ich vom Tantraseminar an Silvester zurück. Dieses Seminar empfinde ich als Leiterin stets als etwas ganz Besonderes. Im Zentrum steht nämlich das Thema: „Wie sage und zeige ich es ihm bloß?“

Fast wie nebenbei ermöglicht ein Silvester-Tantraseminar das Loslassen von unnötig gewordenen Altlasten des Jahres und des gesamten Lebens und damit einen kraftvollen Start ins neue Jahr.

Die drei zentralen Themen dieses Tantraseminars

Mann und Frau begegneten sich im Zauber von Tausendundeiner Nacht. Zur Vorbereitung waren beide Geschlechter für einen Tag getrennt, um sich in der weiblichen und männlichen Kraft einzufinden. Frauen übten miteinander im Frauenkreis die drei so wichtigen Schritte

  • Was sind meine wirklichen sexuellen Bedürfnisse?
  • Wie kann ich sie so vermitteln, dass mein Partner sie gerne erfüllt?
  • Wie gehe ich mit Widerständen des Partners um?

Der zentrale Ablauf des Tantraseminars

Mit viel Aufwand bauten wir Separeés auf. Dieses Jahr waren es 53. Zum Glück haben wir einen riesengroßen Seminarraum auf Gut Frohberg (Nähe Meißen). Die Männer zogen mit einem wunderschönen und herzberührenden Gesang ein, in den die Frauen – verborgen  in ihren geschmückten Separées – nach einer Weile einstimmten. 

Jede Frau hatte durch die gute Vorbereitung in der Silvesternacht verschiedene Begegnungen mit Männern in ihrem Séparée (außer die Paare, die den ganzen Abend zusammenbleiben wollten). Nach einer ausgiebigen Körpererforschung im Frauenkreis, hatten die Frauen jeweils drei ganz klare Wunschberührungen in ihrem Repertoire: eine einfache, die sie mit jedem Menschen umsetzen konnten, eine erotisch etwas gewagte und eine schon sehr intime. Je nachdem, wer ins Séparée kam, mussten sie nachspüren, was jeweils angemessen war. Sie zeigten die Berührung zuerst am eigenen Körper, dann am Körper des Mannes. Dieser konnte es dann selbst ausprobieren und bekam liebevolles Feedback.

Die Frauen waren vorher sehr aufgeregt. Schließlich ging es darum, aus der Opferrolle auszusteigen und dem Mann gegenüber klar die sexuelle Führungsrolle zu übernehmen, zumindest was die eigenen Wünsche betrifft. Das ist Neuland für die meisten. Natürlich kann es passieren, dass jemand kommt, mit dem du gar nichts anfangen kannst. Das ist jedoch eine gute Herausforderung, sich trotzdem oder erst recht ganz treu zu bleiben. In der reduziertesten Variante konnten die Frauen die Zeit mit dem Mann ausschließlich in Meditation verbringen. Aber in unserer großen Gruppe ist das nicht nötig gewesen.

Mein Fazit zum Silvester Tantraseminar

Alle kamen mit strahlenden Gesichtern aus ihrem kleinen Liebestempel. Die Frauen waren sich selbst treu geblieben und haben sich nicht umstimmen lassen. Sie wünschen sich noch viel mehr Unterstützung durch Tantraseminare speziell für Frauen. Ich biete aktuell nur gemischte Seminare an, damit wir Frauen zu den Männern transportieren können, was unsere wirkliche weibliche Sexualität ausmacht und was sie dringend braucht. Das ist mein wichtigstes Anliegen.

Die Autorin über sich selbst

Nach meinen ersten sexuellen Begegnungen als junge Frau stand ich ratlos da. Ich kam beim Sex nicht zum Höhepunkt aber wollte doch eine gute Geliebte sein. Deshalb täuschte ich Höhepunkte vor und fühlte mich gleichzeitig schlecht. Um meine Mauer des Schweigens und der sexuellen Ahnungslosigkeit zu durchbrechen, begann ich nachzuforschen: Warum sagen Frauen nichts über ihr Sexleben? Wieso wissen Männer nichts über die Lust und den Orgasmus der Frau? Das war der Start meiner Laufbahn als Tantralehrerin. Nach Ausbildungen im Tantra (Margo Anand, Gabrielle St. Clair u.a.), Gestaltpädagogik, Gestaltherapie, Paar- und Sexualberatung und Traumatherapie und unzähligen Jahren Seminartätigkeit wurde ich zur gefragten Expertin und Leiterin der größten Tantraschule Deutschlands.

Ich stelle mein seit 35 Jahren gesammeltes Wissen gerne zur Verfügung. Zum einen ist es zusammengefasst in meinem neuen Buch „Frauen im Kommen – Der weibliche Weg zu sexuellem Glück“. Darin gibt es auch ein Kapitel „Wie sage und zeige ich es ihm bloß?“

Zum anderen begleite ich im Onlinekurs für Frauen „Sexuell glücklich – der Lust- und Orgasmuskurs für Frauen“ Frauen ein ganzes Jahr lang, um Blockaden zu lösen und ganz frei für die Liebe und besonders für die weibliche Lust zu werden.

Mein Lebenswerk und meine größte Erfüllung finde ich darin, Frauen in der Entwicklung ihres sexuellen Selbstwertgefühles so zu unterstützen, dass sie Sex weder vermeiden müssen, noch über sich ergehen lassen. Es gibt einen dritten und sehr heilsamen Weg: Bleibe im Liebesbett und verwandle die Sexualität. Damit das für jede einzelne Frau gelingt, bin ich weiterhin unablässig tätig.

Was macht eine Sexual Coachin, Kerstin?

Wir haben die Sexual Coachin Kerstin König getroffen und ihr sieben Fragen zum Thema Sexual Coaching gestellt.

Bitte stell dich einmal kurz vor.

Ich bin Kerstin König und ich berate Frauen in allen Lebenslagen – auch im Verhältnis zu ihrem Körper und im Umgang mit ihrer Sexualität. Meine Berufsbezeichnungen sind vielfältig: Gesundheitspraktikerin für Sexualkultur, spezialisiert auf die weibliche Sexualität, Sexual Coachin, Frauenmasseurin, Systemisch-Integrative Sozialtherapeutin sowie Trauer- und Hospizbegleiterin. Mit mir kann frau über einfach alles reden und ihren Körper erleben.

Wie genau sieht deine Arbeit als Sexual Coachin und Frauenmasseurin aus?

Das kommt ganz auf die Frau und ihre Bedürfnisse an. Manchmal reicht „nur“ Zuhören und die richtigen Fragen zu stellen. Die nächste Klientin braucht einen konkreten Körperkontakt, um mit sich ins Reine zu kommen. Ich arbeite mit den Frauen als Expertinnen in eigener Sache, die ihre Lösung schon in sich tragen, jedoch noch keinen Zugang dazu haben. Es geht bei mir immer um die Förderung von Lösungsansätzen im Hier und Jetzt. An den Wurzeln in der Vergangenheit grabe ich nicht, das gehört in eine Psychotherapie. Sexual Coaching kann allerdings eine gute Ergänzung sein.

Oft bringe ich mit den Frauen erst einmal Ordnung in ihr Gedanken- und Gefühlschaos, ziehe quasi im Wirrwarr des Knäuels einen Faden um den anderen heraus und sortiere mit ihnen, um was es eigentlich geht. Ich spreche gern in Bildern. Das hilft etwas, das bislang unklar und nicht greifbar war, in Worte zu fassen und damit als Thema sicht- und bearbeitbar zu machen. Meine Methoden im Sexual Coaching kommen größtenteils aus dem systemischen Bereich. Da geht es um Zusammenhänge, Perspektivwechsel, Ressourcensammeln und Fühlbarmachen.

Meine Körperarbeit ist ebenso vielfältig: Da kann zum Beispiel ein Anatomie-Teaching mit einer Spiegelsitzung helfen, sich und den eigenen Körper besser zu verstehen, oder wir gehen gemeinsam mit einer Dynamischen Frauenmassage auf Entdeckungsreise. Diese Massageform enthält Tantra-Elemente und die Rollenaufteilung ist ganz klar: Die Frau empfängt und nimmt, ich begleite sie und gebe. Es geht ums Fühlen und dass sie ganz bei sich und in ihrem Körper ankommt. 

Wenn sie dazu bereit ist, kann auch eine Yoni-Massage Teil der gemeinsamen Reise sein. Yoni kommt aus dem Sanskrit und hat viele Bedeutungen wie Heimat, Ursprung und Quelle und schließt den kompletten weiblichen Schoßraum ein, also Vulva, Vagina, Gebärmutter und Eierstöcke sowie auch die dazugehörige Energie. 

Ich bleibe bei der Massage bekleidet und bin mit der Frau in einer beständigen Kommunikation. Ich frage immer wieder, wie sich eine Berührung für sie anfühlt und erkunde mit ihr, wie es noch besser sein kann. Es geht dabei auch um die Themen Grenzen und Erlaubnis – zwei Hauptthemen meiner Arbeit. Dazu erzähle ich später gerne noch etwas mehr.

Wie bist du zu deiner Arbeit als Sexual Coach gekommen?

In meinem früheren Berufsleben war ich Nachrichtenredakteurin. Doch dann haben sich der Beruf und ich in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Ich habe durch eine Trauerbegleiter*innen-Ausbildung einen anderen Blick auf mein Leben und meine eigene Endlichkeit bekommen. Ich wollte nach den vielen schlechten Nachrichten auch etwas Gutes in die Welt bringen. Doch bis ich für die Lebensveränderung bereit war, musste mir mein Körper deutliche Signale schicken. Ich wurde immer öfter krank.

Dann ging es schnell: Ich machte zuerst eine Ausbildung zur Systemisch-Integrativen Sozialtherapeutin. Dann fühlte ich, dass mir noch das Körperliche fehlt. Und das Thema Sexualität hat mich auch schon immer fasziniert. Bei meinen Recherchen blieb ich immer wieder an der Perlentor-Ausbildung hängen – eine Kombination von Frauenmassage und Sexual Coaching – das passte perfekt.

Was ist dein besonderer Ansatz, dein Steckenpferd im Sexual Coaching?

Meine zwei Lieblingsthemen sind Grenzen und Erlaubnis. Wenn ich Faden für Faden aus dem Knäuel ziehe – um beim Bild von eben zu bleiben – sind hier oft die Knoten. Knotenlösen ist auf jeden Fall eines meiner Steckenpferde, genau wie das Sprechen in Bildern, womit ich oftmals klar formulieren kann, wofür die Frauen bisher noch keine Worte gefunden hatten. Außerdem verbinde ich durch meine verschiedenen Ausbildungen auch die Themen Trauer und Sexualität. Diese beiden Tabus, erst recht noch in Kombination, sind bei mir keine Tabus.

Mit welchen Wünschen kommen Kundinnen typischerweise zu dir?

Wenn die Frauen mit mir Kontakt aufnehmen, lese ich Sätze wie „Ich will endlich (wieder/mehr) in meinem Körper ankommen“ oder „Ich bin mit meiner Sexualität nicht zufrieden und will, dass sich das ändert.“ Einige schildern auch eine herausfordernde Situation in der Vergangenheit und äußern den Wunsch, das alles noch einmal körperlich aufzuarbeiten. Wenn sie dann bei mir ins Fühlen kommen, sei es durch Gespräche, kreative Methoden oder Körperarbeit, finden sie einen Zugang zu ihren Themen und damit oft ihre ganz eigene Lösung – die dann auch funktioniert.

Andere sind eher abenteuerlustig und wollen vielleicht ein bisschen verwegen sein. In diesen Fällen geht es dann auch um ein „Jetzt bin ich dran“ oder „Hier geht es einmal wirklich nur um mich“. Sie wollen sich etwas erlauben und das können sie bei mir auch. Wobei wichtig ist, dass ich als Sexual Coachin keine sexuelle Dienstleistung anbiete, sondern eine sexualpädagogische Begleitung bei der Erkundung ihres Körpers, ihrer Sexualität und ihrer Lust.

Was würdest du Frauen raten, die sich für Sexual Coaching interessieren?

Meldet Euch bei mir 😊

Was ist ein Trend in deinem Tätigkeitsfeld und was hältst du davon?

Mir fällt auf, dass sich immer mehr Frauen erlauben, ihr Lebensmodell in Frage zu stellen. Sie wollen sich nicht mehr mit ihrem Alltag zufriedengeben, weil es nun mal die letzten Jahre so war oder „man das halt so macht“. Sie sind bereit, für eine Veränderung auch große Schritte zu tun. Und spannend ist für mich, dass damit nicht nur Frauen in der sogenannten „Lebensmitte“ zu mir kommen, wo viele ja noch einmal innehalten und auf das Leben schauen, sondern auch deutlich jüngere und ältere. Sie fühlen, dass da noch mehr in ihnen steckt, und ich unterstütze sie dabei, sich auch das zu erlauben. Das finde ich natürlich großartig!

Vielen Dank!

Du willst mehr erfahren?
Hier geht’s zu Kerstins Seite: https://sinne-und-verstand.de